Im Innenhof der INI-GraphicsNet Stiftung beschäftigt uns das Thema der Ausstellung „nackt“ weiter. Hier zeigt die gebürtige Frankfurterin Skulpturen aus Keramik und Porzellanveredelung:
die Figurengruppe „die Unschuldigen“ flankiert von den beiden „Wächtern“.
Im Hintergrund der Objekte sehen wir die Reste des historischen Darmstädter Stadtgefängnisses, das
noch bis in die 1950er Jahre in Betrieb war.
Die Ausstellung bezieht sich mit ihren Arbeiten auf diese Vergangenheit:
„Der Ort war für jeden eine Qual, der ihn unfreiwillig betreten musste. Auch Unschuldige, und Andersdenkende, egal ob der Meinungsfreiheit oder des Glaubens wegen, konnten nicht hoffen, die
Mauern jemals als freie Menschen wieder zu verlassen. Die „Unschuldigen“ symbolisieren ein Stück davon. Sie sitzen als kleine Gruppe in ihrer eigenen Welt, bewacht von übermächtigen gepanzerten
Wächtern, deren Gesichter in der Anonymität verschwinden. Die Gruppe trägt das unschuldige Weiß auf ihrer Haut, gedemütigt und versunken in Gedanken, beobachtet sie die Umwelt. Kein freier
Gedanke dringt über die Mauern, selbst die geschriebenen Gedanken werden gefangen gehalten. Die Zeit vergeht im sich wiederholenden Rhythmus, gleichzeitig schwindet der Mut, alles zu
überstehen. Doch: die letzte Kraft wird gesammelt. Eine mächtige Willenskraft, die zur Befreiung führen wird!“
Die Installation „Die Unschuldigen“ gedenkt dieser Menschen und ihrer Qualen. Ist Erinnerung und Mahnung an die Zukunft!
Der 1998 gegründete Verein gehört mit seinen Ausstellungen im Amtsgericht Lampertheim zu den festen und attraktiven Kulturförderern in der Spargelstadt und genießt eine hohe
Popularität. Zweck des Vereins ist die Förderung der Kunst, die Ausstellungen locken ein großes Publikum. Bislang gab es vierzehn solcher Ausstellungen mit jeweils drei
Künstlerinnen oder Künstlern. Diese Ausstellungen haben sich als fester Bestandteil der Kulturszene längst etabliert. |